Die bestehende Autobahnmeisterei Stockerau soll durch einen zeitgemäßen Neubau die heutigen funktionellen, baulichen und wirtschaftlichen Anforderungen erfüllen und zugleich mit einer hohen gestalterischen Qualität eine neue Identität für die Autobahnmeisterei schaffen. Ziel der Bebauung durch die Kompaktheit des Baukörpers ist ein möglichst geringer Freiflächenverbrauch.
Die Architektur soll einerseits durch den Einsatz von selbstverdichtetem, weißem, leichtem Sichtbeton an das Baumaterial der Autobahn erinnern und andererseits Solidität, Sicherheit und Geschlossenheit in den technischen Bereichen sowie Offenheit, Transparenz und Klarheit in den Verwaltungsbereichen ausstrahlen. Nur am Kopf des Gebäudes wird der Besucher von einer formal einladenden Geste im Eingangsbereich und der Transparenz der Glasfassade mit einer heiteren Atmosphäre empfangen. Die Innenwände sind entweder in Trockenbau erstellt, verputzt oder es wer den punktuell die Sichtbetonfassaden in den Innenraum gezogen. Der Boden ist mit Bambus-Parkett ausgestattet.
Die nachhaltige und passive Bauweise sowie die Hüllflächen-Bauteilkonditionierung sichert mit einer ökologisch-wirtschaftlichen Wärmepumpenanlage für den Verwaltungstrakt die Kühlung im Sommer und die Heizung im Winter über eine Geothermieanlage. Vor der im Kern liegenden Wärmedämmung und der Dampfsperre liegt hinter der Hüllflächen-Bauteilkonditionierung die flexibel angeordnete Technik. Damit die unterschiedlichen Klimaeinflüsse von Witterungsänderungen konterkariert werden, reduzieren sich mit dieser Maßnahme im Verwaltungstrakt zusätzlich die kostspieligen Luftwechselraten. Im Hallenbereich werden ökonomische energieeffiziente Deckenstrahlungsheizsysteme eingesetzt. Solarkollektoren zur Brauchwasserwärmung und Erzeugung von Solarstrom werden auf den Dächern untergebracht. Die extensiv begrünten Dächer tragen zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Das Regenwasser wird über ein Drainagesystem der Gartenanlage und einer örtlichen Versickerung zugeführt.
Auch im Freiflächenbereich gibt es wie im Baukörper eine räumliche Trennung. Die PKW-Parkplätze im südlichen repräsentativen Bereich sind durch eine landschaftsgärtnerische Anlage eingefasst. An der Nahtstelle zwischen der Verwaltungsfreifläche und der Hallenfreifläche liegt ein mit Grünflächen eingefasster Wendehammer, der von den LKW und Maschinenfahrzeugen genutzt werden kann. Die maximierten Verkehrs-, Rangier- und Lagerflächen befinden sich auf einer dreieckigen Freifläche vor dem langezogenen Riegel mit einem Freiwa- chplatz, Lager, 2 Silos, 2 Soleanlagen und dem Gaslager. Befestigte Flächen können mit versickerungsfähigen Oberflächen ausgestattet sein, unbefestigte Flächen werden wie beschrieben landschaftsplanerisch gestaltet.